Die Gose – ein leicht säuerliches obergäriges Bier
Ein Bier mit reicher Geschichte und entsprechend vielen Wandlungen. Weil es sich in der Zeit von Mitte 18. bis Mitte 20. Jahrhunderts zum beliebtesten und zugleich meistbespöttelten „Nationalgetränk“ der Leipziger und ihrer Besucher, vor allem auch der Messegäste entwickelt hatte, ist es oftmals Gegenstand der humoristischen Dichtung und des kulturgeschichtlichen – genauer: des heimatkundlichen Interesses gewesen, was die Legendenbildung munter vorangetrieben hat.
Die Herkunft der Gose – und damit auch die Geschichte ihres Namens – beginnt weit außerhalb von Leipzig. Am Nordrand des Harz-Gebirges fließt ein Flüßchen, dessen Name Gose in dem altdeutschen Wort „gôze“ wurzelt, womit seinerzeit ein wasserreiches, Überschwemmungen verursachendes Fließgewässer benannt worden ist.
Der Name des Harzflüßchens ist auf die an seinem Lauf erbaute Stadt übertragen worden: Goslar. Im späten Mittelalter wurden die Biersorten, wenn nicht nach ihrem Erfinder oder ironisch nach speziellen Eigenschaften vorzugsweise mit ihrem Herkunftsnamen benannt. Das aus Goslar kommende hieß: Goslarisch Bier oder kurz Gose. Als später auch entfernter liegende Orte die Goslarische Brauart aufgriffen, wanderte der Name mit.